Dienstag, 13. Dezember 2016

APFENZGLITZCHEN / DAS DRITTE!


Sagen wir mal so: Ich bin kein Mensch, der oft die Gesellschaft Anderer sucht. Es ist nicht so, dass ich direkt misanthrop veranlagt wäre- ich komme sogar sehr gut zurecht mit Menschen, denen ich im täglichen Geschehen begegne. Aber in meinem privaten Leben umgebe ich mich eigentlich nur mit meiner Familie und ganz, ganz wenigen Freunden. Nach gewissen Gesichtspunkten könnte man mich vielleicht sogar unter der Rubrik "Eigenbrötler" abheften. ;oD Ich mag sehr gerne zuhause sein und irgendwas rumwurschteln. Oder im Stall bei meinen Tieren natürlich. Auch da sehr oft nur in Gesellschaft meiner selbst oder zusammen mit dem HerrnHummel.

Irgendwie, so scheint mir, gibt es sowieso wenige, die mit meiner Art zu leben und meiner Einstellung zu den Dingen was anfangen können. Zumindest in meinem näheren Umfeld. 


Aber beim Bloggen, da stösst man doch des öfteren auf Gleichgesinnte. Auf sehr liebenswürdige, angenehme Menschen, die "das Heu auf der gleichen Bühne haben". Mit denen man sich austauschen kann, die einiges zu sagen haben.


So ein "personifiziertes Apfenzglitzchen" ist für mich die Frau Bahnwärterin. Sie hat vor einigen Jahren ihr Leben auf links gekrempelt, hat ihren Job als Modedesignerin in der Grossstadt aufgegeben und lebt jetzt ein nachhaltiges und naturnahes Dasein im sächsischen Outback, sozusagen. ;oD

Schon geraume Zeit schreiben und lesen wir uns gegenseitig; sie ist wirklich eine sehr interessante Persönlichkeit und bringt mich a) immer wieder zum Lachen und b) sehr oft auch zum Nachdenken!


Bild gemopst bei der Bahnwärterin; 
eines der schönsten von ihr, wie ich finde!


Hier gibts den ersten Teil eines Intervievs, das Sabina von Oceanbluestyle mit der Bahnwärterin über ihr VORHER-Leben geführt hat.

Jedes VORHER hat unweigerlich ein NACHHER im Schlepptau; darüber hat mir die Frau Bahnwärterin letzthin Rede und Antwort gestanden.

  
Hab ich euch neugierig gemacht? Los gehts!


1. Dein Leben hat (wann?) eine gravierende Wende erfahren. Vom Leben als Mode-Designerin in der pulsierenden Grossstadt zum nachhaltigen Leben in der Abgeschiedenheit einer ländlichen Idylle. Wo spielt heute die Musik- pardon, wo findet jetzt dein Leben statt? Und mit wem?
das ging natürlich nicht von heut auf morgen! ende 2009 fühlte ich dass es so nicht weitergehen konnte - das modemachen machte mich nichtmehr glücklich - davon leben konnte ich schonmal überhaupt nicht mehr. wir waren zum jahresende in indien, dort wurde ich mit der nase auf meine "spirituelle seite" gestossen (in klammern deshalb weil es eben nicht einfach nur mit glauben zu tun hat - ist aber zu komplex um es aussenstehenden zu erklären). und es inspirierte mich diese jahrtausendealte kultur - quasi nachhaltigkeit par excellance! dort fand ich eine tiefe in den dingen die ich im westen vergeblich gesucht hatte......
dann hab ich aber noch ein ganzes jahr mit mir gerungen, geheult und geredet - vor allem mit meinem mann. der war erst ziemlich entsetzt dass ich hinwerfen wollte. aber er hats ver- und mir beigestanden. und brachte kurz darauf das bahnwärterhäuschen an - von berlin in die sächsische schweiz. so wurden aus 2 hipstern der bahnwärter und die bahnwärterin :-)


2. Wo liegen die Unterschiede zu deinem früheren Leben? Was ist dir inzwischen wichtig, wovon ist dein Dasein heute geprägt? 
der grösste unterschied ist wohl dass ich jetzt einen garten habe und mittlerweile auch ein haustier - die lisbeth. und natürlich ist das leben in solch altem haus abseits der siedlungen ganz anders als in berlin-mitte in einer zentralgeheizten wohnung mit geschäften ums eck. und mit verdienstmöglichkeiten in laufweite. hier muss alles gut geplant werden, vom einkauf bis zum rechtzeitigen bestellen der kohlen für den winter und dem nachfüllen der gasflasche für den herd. holzmachen, vorratswirtschaft und das verwalten von strom-, telefon- und wasserleitungen bis hin zur entsorgung mussten wir auch erst lernen. 
was mir wichtig ist hat sich aber nicht verändert - ehrlichkeit, nachhaltigkeit, gerechtigkeit und liebe waren mir schon immer wichtig.


3. Hättest du dir früher vorstellen können, einmal so zu leben? Hast du diese Entscheidung irgendwann mal bereut?
ich habs mir einfach nicht vorgestellt. obwohl - viel jack london gelesen und gar nicht so abwegig gefunden :-) und nein - da gibts nichts zu bereuen. es ist nicht perfekt - aber es ist wunderbar im BWH!

4. Wenn du morgen die Möglichkeit dazu hättest: Würdest du dein „altes“ Leben zurücknehmen wollen? Welche Bedingungen müssten dann erfüllt sein?
auf keinen fall. unter keinen umständen möchte ich mein altes leben zurück. 


5. Gibt es etwas, was du vermisst heutzutage, etwas, das du gerne in dein Leben auf dem Land „hinübergerettet" hättest?
die möglichkeit, ab&an zu jobben wenn es nötig ist - das war in der grossstadt viel leichter. und exotische garküchen (restaurants wäre zuviel gesagt) - die fehlen hier total. ausser chop-suey und döner (und die auch noch schlecht) gibts hier kaum abwechslung. ausser man kocht sich´s selbst. 

6. Was rätst du Menschen die fühlen, dass in ihrem Leben etwas gründlich falsch läuft, dass sie nur noch funktionieren und eigentlich gerne etwas ganz anderes hätten?
am ende muss dass jeder selbst entscheiden - radikale brüche sind kein spaziergang. aber lieber ein ende mit schrecken als schrecken ohne ende - drastisch formuliert. allerdings bin ich in meinem leben schon oft ins eiskalte wasser gesprungen und hab da quasi übung drin. vielleicht fängt man erstmal mit harmlosen sachen an - ernährungsumstellung, eine andere art sich anzuziehen (zum beispiel nur noch sachen mit bedeutung tragen) oder konsumverzicht oder so. das öffnet dann auch ganz neue fenster durch die man einen differenzierteren blick auf sein leben bekommt. möglicherweise.

7. Und: Warum bloggst du? Was ist dir wichtig dabei? Und was bringt es dir?
habe es schon an anderen stellen geschrieben - bloggen ist ein ventil für meine kreativen energien. ohne die materialschlachten die das nähen erfordert. und kleider machen die keiner trägt ist irgendwie auch sinnlos. lieber posts die gelesen und fotos die angeschaut werden. und was mich erstaunt und freut ist, dass ich die leser sogar inspirieren kann! das ist das wunderbarste überhaupt! 
ich mach das bloggen aber wirklich nicht damit es "was bringt"! dass da soviel zurückkommt - bis hin zu neuen freundschaften - das ist so unerwartet und ein riesengrosses geschenk. und ich denke sowas kann man auch nicht planen oder forcieren - nur annehmen.



Danke, liebe Frau Bahnwärterin! Es war wieder mal ein Vergnügen!

Und euch wünsche ich weiterhin einen ganz besonders angenehmen Apfenz,

herzlichste Grüsse!




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22 Kommentare:

  1. "outback" is gut!!! :-D
    danke, hummel, dass ich dein apfenzglitzchen sein darf!! dich in der grossen weiten bloggerwelt getroffen zu haben macht mich sehr glücklich!!!
    gaaanz dicken drücker!!!!! xxxxxxx

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    1. Aber bitte gerne! Es war mir eine Freude! Und das Kompliment gebe ich überaus gerne zurück. Ich freue mich unglaublich darüber in dir jemanden gefunden zu haben, der mich wirklich anspornt und der meine Gedanken und Anliegen teilt. Das ist einfach fabelhaft!
      Herzlichsten Knuddel zurück und liebe Grüsse in die BWH-Runde! ;oD

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  2. Im sächsischen OUTBACK, ist das guuut... Ha, aber Hummele, es ist das SCH... Fernsehen, weißte?? Jawohl. Dass jemand wie Du so derart ins Zweifeln kommt - das sollste aber nicht. Was ich meine, ist, dass uns so viele Stunden Gequirltes schon seit Kindheit einimpfen, wie man zu sein hat. Also: Suuuper erfolgreich in einem groooßartigen Job. Dann natürlich vor der Arbeit joggen, klaaaaar. Man hat ne suuper Figur. Und nach der suuuper verantwortungsvollen Arbeit geht man mit hippen und möglichst viiiielen Freunden aus seiner Designerwohnung (möglichst smart) in ein noch hipperes ... nein, eine LOCATION, und macht da die Nacht zum Tag. Dann noch eine gaaaaaanz heiße Liebesnacht, mit einmal, zweimal... usw. Am nächsten Morgen natürlich ist man wieder topfit, aus dem Ei gepellt, und sobald Wochenende ist, jettet man in den Kurzurlaub und...
    Basteln? Zuhause bleiben?? Wie ööööde. Oder doch nicht?
    Ich habe ein paar Jahre solch ein Leben geführt - war jung und guuuut durchtrainiert, diese Strapazen tatsächlich durchzuhalten. Oiii, war ich mal HIPP, gar nicht auszuhalten, wie hipp ich war.
    Und ich fand in diesem Leben... ich fand... NIX! GAR NIX fand ich da. Es war nur Suche. Und bald nur noch Fassade, in der sich alle selbst betrügen, alles mitnehmen wollen und wie die Bekloppten am falschen Ort suchen.
    DU, Hummele, hast es doch gefunden, Du kannst kichern, kannst Du. Oder bemitleiden. Man KANN nur wenige Freunde haben - denn dann wird es innig und tief und produktiv. Der Tag hat nur 24 Stunden, wir haben nur EIN Leben. Aber es wird anderes vorgegaukelt - von klein an sind wir geimpft. Insofern ist es erklärbar, dass eine Méa mal so "blöd" war (was nicht ganz stimmt, da alles Entwicklung ist), oder eine Beate, oder wer auch immer.
    Das andere, das ist Fassade und Lüge. Und das ist sehr schnell beweisbar - man kann es fühlen. Und nachdenken darüber, wo wir herkommen - so mal rein evolutorisch.
    Du kannst echt so stolz sein - denn Du kannst geben, was all die "Mitnehmer" so gar nicht können. Vielleicht würden sie gern - aber da fließen Energien anders.
    Und ich drüüück Dich für Dein Sosein und freu mich, was Du mir schenkst. Deine Méa, die gerade sehr anregend und philosophisch mit dem Katerchen Glücksfünkchen spürte - es war eine sehr kluge Unterhaltung ;)) Und manche, stell Dir vor, diese ARMEN Menschen, die kennen solches nicht... seufz...

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    1. Mach dir keine Sorgen, Méa, ich zweifle keineswegs. En contraire- es bestärkt mich eigentlich nur darin, meinen Weg unbeirrt zu gehen. So ist das mit den Stieren: Haben sie das rote Tuch erst im Visier, dann lassen sie sich davon nicht mehr abbringen, *ggg*!
      Ich denke, so'ne Phase hatten wir wohl beinahe alle in jungen Jahren. Mit Vollgas durch's Leben, die Nächte durchfeiern, nicht gross hinterfragen, nein, sondern mitnehmen, was möglich ist. Und das ist auch richtig so! Denn man kann nur über Dinge sprechen, die man selber erlebt hat, und man kann sie auch nur dann beurteilen. Sowieso- Veränderungen sind Prozesse, da muss man erst mal drauf kommen, die brauchen Zeit, um zu erkennen, was für einen persönlich die Essenz ist, worum es einem geht, welche Prioritäten man setzt. Und ja: das Alter(n) spielt da bestimmt eine ganz grosse Rolle. Man muss niemandem mehr was beweisen, man weiss wer man ist, was man kann und wo man hinwill. Im Idealfall ist man da schon angekommen, dann ist es ganz grandios! Ich denke, im Grossen und Ganzen bin ich angekommen. An den Feinheiten kann man immer feilen, aber das Gerüst ist stabil und fest verankert. Kann man denn mehr verlangen von einem Leben? Und sich immer noch ein bisschen weiterzuentwickeln, sein Dasein zu perfektionieren in einem positiven Sinne und zu festigen, das bringt so viel Zufriedenheit!
      Ich freue mich sehr, mich hier mit Menschen wie dir und Beate auszutauschen! Das ist echt und ungekünstelt, das hat Niveau und da steckt so viel Lebensfreude dahinter! Du bist nämlich auch eines meiner Apfenzglitzchen! ;oD Du bist eine meiner "virtuellen Freundschaften" (das hört sich so banal an, aber es steckt so viel dahinter!), die ich überaus schätze und deren Anwesenheit mir wirklich wichtig ist!
      Das ist mit ein grosser Aspekt, der mich am Bloggen hält. Ich würde diese in Worte gefasste Gemeinsamkeiten und diese Nähe, obwohl wir uns nie live gesehen haben, extrem vermissen.....
      Also lass uns weiter Brücken schlagen, mit Texten, Bildern, mit unseren Gedanken!
      Hab einen wohligen Abend noch, liebe Grüsse und dicken Drüüücker!

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  3. Liebe Frau Hummel, danke für die Verlinkung und die Fortsetzung. Ich freue mich immer über den anregenden Austausch mit Beate und lese ihren Blog echt gern! LG Sabina

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    1. Bitte gern!
      Die Frau BWH ist wirklich eine geniale Type! Echt, schnurgerade und ehrlich. Ja, es macht viel Spass und regt an, sich mit ihr auszutauschen!
      Herzliche Grüsse!

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  4. Ups, das hätte ich jetzt nicht von Dir gedacht, liebe Frau Hummel- Übrigens habe ich Affenglitzchen gelesen und dachte, hmm, was schreibt sie da *lach* - ist das Schweizerdeutsch? Den Ausdruck kenne ich nämlich gar nicht.

    Auch dachte ich beim Lesen der ersten Zeilen tatsächlich, unsere Bahnwärterin hat Dich in den Schweizer Bergen besucht! :-)

    Einige hatte ich ja schon anderswo gelesen, sehr interessant jedenfalls und ich kann Beates Worte nur unterstreichen. Radikale Umbrüche sind nicht für jeden was! Davor kann man nur warnen! Ich habe schon von einigen Leuten gehört, bei denen das schiefging, die z.B. eben nicht mit dem ersten Hahnenschrei gut aufstehen konnten und doch das fließende Wasser in der Toskana vermissten - da gibt es viele Beispiele .... Land- und Gartenarbeit kanne in hartes Brot sein, wenn man Selbstversorger ist. Wir hatten ja auch mal einen Resthof und ich spreche da aus eigener Erfahrung, denn für uns war das reine Landleben mit Selbstversorgerdasein nichts. Man muß auch der Mensch dafür sein!

    http://mein-waldgarten.blogspot.de/2012/05/der-kauf-eines-alten-bauernhauses.html

    Und so wählten wir später den goldenen Mittelweg, denn nicht alles ist schlecht, an unserer Zivilisation. Wenn man 3 Kinder hat, wie wir, muß man sich eh für einen Weg entscheiden, wobei die Schule z.B. noch eine wichtige Rolle spielt und der spätere Lebensweg der Kinder, wie Ausbildung & Co. Unsere sind zum Glück weder tv-geschädigt noch gesellschaftsmanipuliert, haben sich aber dennoch für Berufe entschieden, die ihrer Neigung entsprechen und wenig mit Natur in dem Sinne zu tun haben, obwohl sie alle Naturburschen auch sind. Bin aber gespannt, wohin der Weg sie in späteren Jahren führen wird. Wenn man Familie haben will, reisen möchte, gut essen, ein Haus kaufen, muß man das Finanzielle schon gut planen. Das klappt auf alternativen Wegen weniger, es sei denn, man hat gut geerbt oder besitzt Fähigkeiten, die einem zum gutbetuchten Promi avancieren lassen ... schon wenn Du ein Haus kaufen willst ...

    Und Méas Kommentar habe ich auch gelesen - und muß noch ergänzen, heute ist es nicht mehr nur das TV sondern auch das Internet. All diese Blogs, die eine Scheinwelt vorgaukeln mit Deko & Co., wo es immer aufgeräumt aussieht, wie in einer Luxusvilla .... die sich ständig und wie erklärt sich dann, daß z.B. in Good Old Germany jeder 10. Haushalt überschuldet ist?? Da gibt es viele Baustellen ...
    Deinen Kommentar hatte ich bei mir im Blog beantwortet. Nastürlich war da ein bißchen Satire dabei, aber es nimmt in manchen Orten eben Ausmaße an und wenn man selber derjenige sein soll, der das Ganze für Andere regelmäßig wegräumen darf, ist es irgendwie auch ungerecht.

    Liebe Grüße und hab' noch eine schöne Adventszeit!
    Sara

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    1. Öhemmm...was hättest du von mir nicht gedacht?? ;oD
      Ein paar Post's retour findest du die Erklärung für das Wort "Apfenzglitzchen". Es ist nur halb Schweizerdeutsch. Der Rest ist eine hummel'sche Kreation...... *ggg*!
      Natürlich sind Umbrüche im Leben nicht einfach so aus dem Handgelenk zu schütteln. Aber ich hab selber schon einige durchgemacht, und ich muss sagen, dass viele davon innert kürzester Zeit beschlossen wurden und stattfanden. Manchmal sogar Hals über Kopf. Aber rückblickend erkenne ich auch, dass sie IMMER richtig waren, auch wenn sie manchmal ganz schön schwer waren. Meist sind die aus dem Bauch heraus gefassten Entscheidungen nicht die Schlechtesten- zumindest ist das bei mir so.
      Irgendwie vertraue ich immer darauf, dass "es schon gut kommt". Ich hatte ja immer eine ganze Herde Tiere im Schlepptau, für die ich Verantwortung trug und die meine Entscheidungen "mitüberleben" mussten. Ich glaube, dieses Vertrauen hat mich immer gut durch meine Entscheidungen gebracht (und der Halt in meiner Familie!). Ich hatte eine recht lange Phase in meinem Leben, in der ich praktisch von der Hand in den Mund lebte, damit ich meine felligen Freunde halten konnte. Darauf bin ich heute noch stolz, und es hat mich wirklich geprägt!
      Diese Scheinwelt in Blogs, im TV und wasweissichwo habe ich noch nie für bare Münze genommen. Das ist doch irgendwie einfach zu durchschaubar! Wenn man als Kind schon lernt, wo alles herkommt und dass man sich für seine Belange und Ziele auch einsetzen muss wird man für solche Blendereien bestimmt kaum empfänglich sein und sie einzuordnen wissen!
      Wenn einem etwas wirklich extrem wichtig ist im Leben, etwas, woran das ganze Herz hängt, dann finde ich sollte man es unbedingt angehen. Auch wenn man dafür vielleicht anderes aufgeben muss oder sich über eine längere Zeit einschränken muss. Natürlich sieht das für jemanden, der Familie hat, anders aus als für wen, der nur sich selber über die Runden bringen muss. Aber man muss ja nicht gleich das ganze Leben auf links drehen; oft reicht schon ein Anfang, für den an ein paar Schräubchen gedreht wird. Man kann dann immer noch Schritt für Schritt weitergehen! Aber Ziele und Wünsche zu verfolgen, das finde ich sehr wichtig!
      Deine Antwort auf meinen Kommi habe ich gelesen; danke dafür!
      Auch dir weiterhin eine schöne Apfenzzeit, herzliche Grüsse!

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    2. Also, das nicht direkt Misanthrope - aber doch ein bißchen ... hätte Dich eher für jemand gehalten, die doch gern und öfter Gesellschaft um sich hat. Sicher hat jeder gern mal seine Ruhe, das kenne ich selbst ja auch, aber Dich hätte ich jetzt mehr für extrovertiert gehalten. Ich glaube aber, unter uns Schreiberlingen gibt es viele introvertierte oder halb extro-introvertierte, die gern für sich sind. Denn wer redet, schreibt nicht und umgekehrt. Oder wer häufig in Gesellschaft geht, hat gar keine Zeit, um im "stillen Kämmerlein" Blogs zu bestücken oder vor sich hin zu handarbeiten... ;-)
      Ja und mit den Umbrüchen sagst Du was - das kenne ich selbst ja auch - denn ich habe - fast - alles schon mal gelebt. :-) Ich meinte jedoch - wie sicher auch Beate, die bewußt herbeigeführten Umbrüche, im guten Glauben, daß es schon klappen wird. Die sind wahrhaftig kein Spaziergang und so etwas will sehr gut überlegt sein, denn nicht jeder eignet sich für jedes Leben. Bei mir bzw. uns war es so - für das "einfache" Landleben mit Selbstversorgerleben sind wir so gar nicht gemacht. ;-) Aber diesen Traum träumten seinerzeit sehr viele. ;-) Nun, wir haben es realisiert, um zu sehen, daß es nichts für uns ist.Im Nachhinein könnte ich es natürlich schönreden und gute Punkte daran finden, die es sicherlich auch gibt, aber alles in allem hätte ich diese Erfahrung nicht wirklich gebraucht und unsere Kinder erst recht nicht. Sie bedeutete nicht nur Lehrgeld sondern auch Bargeld. ;-) Insofern betrachte ich das noch ein wenig anders, besonders mit Kindern. Allerdings ist das Kapitel für mich lange abgehakt - war ja auch keine lange Zeit.

      Manchmal muß man wohl wirklich gewisse Erfahrungen machen, denn selbst wenn es nicht klappt, wird man mit dem vorherigen oder einem ähnlich gearteten Leben dann evt. zufriedener sein. Wenn es jedoch funktioniert, um so besser ...
      Einen krank machenden Job, das Leben in einem ungesunden Umfeld, wie das in einer Großstadt für manchen sein kann, das sind schon wesentliche Punkte, die sich unbedingt lohnen zu ändern, wie Beate das ja getan hat. Manchmal hat man dann auch keine andere Wahl. - Und doch gibt es Menschen, die nirgendwo lieber wohnen und glücklicher sind als in der Stadt und auf dem Land eingehen wie die berühmte Primel. Dazu gehöre ich allerdings auch nicht, bei mir ist es so ein Mittelding - auf dem Land oder am Stadtrand schon, aber kein Landleben in dem Sinne. ;-) Und für manche reichen vielleicht, wie Du es am Ende auch schreibst, kleine Schritte, die schon für sich viel bewirken können.
      Ich wünsch' Dir schon mal einen schönes 4. Advents-Wochenende - denn ich weiß nicht, wie weit ich noch im Internet herumkommen werde. Muß meine Wirbelsäule "schonen", d.h. viel bewegen .... und bei mir geht Kommentieren und Bloggen immer noch am besten am PC.

      Liebe Grüße
      Sara

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  5. Hallo Frau Hummel,

    nach langer Zeit bin ich mal wieder hier, allerdings nur kurz. Leider bin ich etwas blockiert (im wahrsten Sinne des Wortes), ich habe "Rücken" und "Iliosakralgelenk"...

    Jede Menge Wärme hilft natürlich, also auch Kerzenlicht. Daher werden selbstverständlich die Kerzen des Adventskranzes entzündet (dafür sorgt schon der Herr Schwanenweiß). Zu sehen am Sonntag war das jungfräuliche Modell.

    Jetzt weißte Bescheid. Bis demnächst, wenn ich wieder länger sitzen kann.

    Beste Grüße, auch von Zuckerschnute (die momentan trotz ihres Alters beweglicher ist als meine Wenigkeit!)

    Anke

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    1. Schätzelein, jetz' weiss isch Bescheid! ;oD Dann erreichen dich die besten Wünsche für eine baldige Genesung aus dem Hummelzheim!
      ISG ist ganz fies...kenne ich zur Genüge! Wie ist es bei dir- bringt dir Reiten da was? Also, wenn es bei mir selber so richtig klemmt, im wahrsten Sinne des Wortes, dann erklettere ich eines meiner Ponys. Und auch wenn ich erst kaum sitzen kann und es mir wortwörtlich den Atem verschlägt, so merke ich doch, wie sich mein Rücken mit jeder Minute mehr entspannt. Und meist komme ich dann vom Ausritt zurück und das Rückenweh ist zu 70 % oder mehr verschwunden. Reiten ist die beste Therapie für mich!
      Dann leg dir das Heizkissen auf, versinke in den heimeligen Anblick deiner leuchtenden Apfenzkerzen und trage Sorge zu dir! ;oD
      Ganz herzliche Grüsse!

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  6. Nur zu gerne würde ich auch zurück schrauben. Und zwar in dem Sinne, dass ich noch ländlicher wohnen möchte, mir endlich den Kindheitstraum von einem alten Bauernhaus mit viel Wiese Drumherum erfüllen würde, wo zwei Schafe und ein paar Hühner laufen könnten, ich einen Gemüse- und Obstgarten hätte, so wie früher meine Eltern und Großeltern. Wo man nicht regelmäßig jeden Samstag den Rasen mähen und die Straße fegen muss, die Nachbarn einen darum bitten, doch den Löwenzahn aus dem Garten zu entfernen, damit er seine Samen nicht zu ihnen über den Zaun schickt usw... Aber es gab immer zu viele Abers... Arbeitsplatz des Mannes, Kinder, die nicht "ins outback" (wie du so sagst) wollen wegen der Freunde und der Schule und überhaupt, mangels finanzieller Mittel, weil das Bauernhaus entweder noch restauriert werden muss oder es bereits ist und deshalb unerschwinglich. So bleibt so mancher Traum ein Traum ein Leben lang. Inzwischen könnten wir es wohl beide nicht mehr "wuppen", das Leben auf dem Land, so wie ich es mir immer erträumt habe. Doch der Wunsch ist geblieben, er ist nur ein wenig kleiner geworden, weil wir ja inzwischen längst Oma und Opa sind und nicht mehr so viel Platz brauchen, weil eben nur noch zu zweit. Unsere Augen und Ohren sind offen, die Antennen immer auf Empfang gestellt. Wir sind bereit, das große Haus mitten im Dorf gegen ein kleines in einem anderen Dorf auszuwechseln. Wenn es uns gefunden hat (denn meistens findet man uns, so auch bei unseren Tieren meistens der Fall), werden wir sehen, was passiert.
    Ich freue mich für jeden, der eine solche Kehrtwende in seinem Leben macht, wenn er merkt, dass es nicht das ist, was man eigentlich möchte. Das Leben spüren kann man nämlich nicht nur im Gedränge der Großstadt sondern erst recht in der Natur!
    Interessantes "Mut-mach-Interview" für alle, die auch mit dem Gedanken spielen, in ihrem Leben eine wichtige Entscheidung diesbezüglich zu treffen. Vielen Dank dafür! Ich werde mir jetzt mal das Bahnwärterhäuschen ansehen. ;o)
    Herzliche Grüße von der Karin

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    1. So, nun habe ich ausgiebig im Bahnwärterhäuschen gestöbert und muss unbedingt was los werden:
      Ich habe eine Frau mit ganz vielen Gesichtern gesehen, die mich schon alleine wegen ihrer positiven Ausstrahlung fesselt. Sie ist mit sich und ihrem Leben im Reinen, das sieht man! Wunderbar!

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    2. Ja'ne, sie ist eine ganz tolle Frau?? Und das mit den vielen Gesichtern stimmt total; sie kann praktisch alles anziehen und sieht irgendwie immer gut und sehr speziell aus!
      Was deinen Traum angeht: Lass einfach mal machen. Wenn es sein soll, dann kommt er, euer kleiner Hof! Man soll seine Träume immer fest im Auge behalten. Nichts forcieren und erzwingen wollen, aber immer daran rumspinnen und sich in Gedanken freuen. Wer weiss- vielleicht ist das alles schon viel näher, als du denkst?? Und du hast so recht: Man wird gefunden. Das war bei all meinen Tieren so, und das wird mit vielem andern im Leben auch so sein. Aber das setzt voraus, dass man die Dinge geschehen lässt. Denn man kann nichts dazu zwingen, einem zu finden! ;oD
      Einer meiner ganz grossen Träume ist ja (ich weiss nicht, ob du es schon mitbekommen hast?), ein Leben im Wohnwagen. In einem grossen, hölzernen, überaus gemütlichen Wohnwagen. Nicht on the road, sondern an einem festen Stellplatz, irgendwo, wo es abgelegen, grün und ruhig ist. Ich arbeite daran, in ganz, ganz kleinen Schrittchen. Aber wie heisst es: Gut Ding will Weile haben. So ist es.
      Wer weiss- früher oder später?? Auf jeden Fall male ich mir in Gedanken jedes Detail unseres Zigeunerwagens aus. Alleine das ist schon was ganz Wunderbares!
      Also lassen wir das Universum seine Arbeit tun und freuen uns auf die Dinge, die da kommen werden. Ganz bestimmt!
      Happy Apfenz und ganz liebe Grüsse!

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  7. Hach herrlich. Sächsisches Outback 😄. Danke dafür ihr Beiden. Beates Blog ist eine Bereicherung für mich und der Kontakt gar nicht mehr wegzudenken.
    Liebe Grüße an euch Beide , Tina

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    1. Bitte gern, liebe Tina! Natürlich ist der BWHäuschen-Blog eine Bereicherung! Und ich freue mich wahnsinnig über den Kontakt zur Bahnwärterin. Es ist einfach schön, wenn jemand 1:1 nachvollziehen kann, was einem beschäftigt, antreibt, wichtig ist. DAS ist Bloggen in seiner schönsten Form für mich!
      Hab eine gute Nacht, schlaf schön! Herzlichste Grüsse!

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  8. Schön war das Zwiegespäch von euch beiden tollen Frauen zu lesen! Und danke auch für den Linz su Sabinas Interview, das kannte ich noch nicht. War beides hochinteressant!
    Liebe rostrosige Apfenzgrüße und Kraulers an sämtliche Tierchen, Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/12/anl-12-beschenk-dich-selbst-giveaway.html

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    1. Ja, Beate ist eine sehr interessante und geradlinige Frau; sich mit ihr auszutauschen und ihren Blog zu verfolgen macht viel Spass!
      Hab grad eben meinen Poncho bei ANL verlinkt. Schön, dass du die Aktion auch im neuen Jahr weiterführst! Es ist immer sehr spannend, bei all den andern ANL-ern mitzulesen.
      Bis bald mal wieder, liebe Grüsse!

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  9. Liebe Frau Hummel,
    nach Deinen oben genannten Verhaltensweisen gehe ich ebenfalls als Eigenbrötler durch. Ich kann zuhause und im Garten rumwurschteln ohne das mir langweilig oder einsam zumute ist.

    Danke, das Du das Interview mit der Bahnwärterin quasi fortgesetzt hast. Ja, Beate ist ein Lichtblick in der Bloggerwelt, ein Besonderer. Apfenzglitzchen (musste ich dreimal lesen, bis es klickte) passt wie A..auf Eimer :-)
    Und nun hüpfe ich zurück zur Bahnwärterin von wo ich abgesprungen war.
    Hab eine feine Zeit und kraul mir die Pferde
    Liebe Grüße von Karen

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    1. Liebe Karen, ich stimme dir absolut zu, was die Frau BWH betrifft! Und sie ist ein Glitzchen im besten Sinne, *ggg*!
      Och, so ein bisschen Eigenbrötlertum ist doch ganz sympathisch, nüchwahr? ;oD Auf jeden Fall tun wir uns selber was Gutes damit, so bleiben wir schön entspannt und ausgeglichen......
      Ich werde Morgen gerne ein paar Kraulereinheiten von dir an die Ponys weiterleiten. Die mögen das gerne leiden! ;oD
      Frohen Apfenz weiterhin, herzlichste Grüsse!

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  10. Mir geht es wie Dir: Ich freue mich, Frau Bahnwärterin virtuell getroffen zu haben.
    Liebe Grüße
    Ines

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    1. Liebe Ines, da bin ich ganz deiner Meinung! DAS ist für mich das Schönste am Bloggen überhaupt: Dass man auf so überaus sympathische Zeitgenossinnen trifft. Die würde man ja ansonsten im Leben nicht kennenlernen. Höchstwahrscheinlich.
      Liebe Grüsse!

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